José Carreras-GPOH-Promotionsstipendium für Forschung zu CAR-T-Zellen bei Leukämie

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Für die Leukämieforschung bei Kindern und Jugendlichen vergibt die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung (DJCLS) in Kooperation mit der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie e.V. (GPOH) in diesem Jahr ein Promotionsstipendium an den Tübinger Medizinstudenten Lukas Schönauer (27). Im Rahmen der Förderung wird der Doktorand molekulare Mechanismen zur Verbesserung der Wirksamkeit und Verträglichkeit von CAR-T-Zell-Therapien bei Leukämie untersuchen. Das José Carreras-GPOH-Promotionsstipendium ist mit jeweils 10.000 Euro für die Dauer eines Jahres dotiert.

Dr. Ulrike SeriniGeschäftsführerin der José Carreras Leukämie-Stiftung: „Wir freuen uns, ein Promotionsstipendium erneut für ein Forschungsprojekt mit einem sehr interessanten und vielversprechenden Ansatz vergeben zu können und gratulieren Lukas Schönauer sehr herzlich. Diese Promotionsstipendien in Kooperation mit der GPOH sind Teil eines weitreichenden Forschungsförderprogrammes der José Carreras Leukämie-Stiftung. Diese sind zur Erreichung unseres Zieles ‚Leukämie muss heilbar werden. Immer und bei jedem.‘ wichtig.“

Prof. Dr. Martin Schrappe, Vorsitzender des Vorstandes der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie e.V.:“ Seit einigen Jahren sehen wir erfreulicherweise in der Leukämietherapie ganz neuartige Therapieansätze, die allerdings im Rahmen einer umfangreichen Forschung noch weiterentwickelt werden müssen. Dafür sind die Promotionsstipendien der DJCLS ein ganz wichtiger Baustein.“

Lukas Schönauer, Doktorand Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Kinder und Jugendmedizin: Im Rahmen von klinischen Praktika habe ich hautnah erlebt, wie sehr diese Erkrankung Betroffene und deren Familie belastet. Gleichzeitig habe ich gesehen, welche großen Effekte neuartige Therapien im Kampf gegen die Erkrankung hin bis zur Heilung haben können – auf Patientinnen und Patienten, ihr Leben und das ihrer Familien. Ich habe deshalb eine hohe persönliche Motivation an der Erforschung von vielversprechenden und neuartigen Therapien zur Behandlung von Leukämien mitzuwirken. Mit meiner Arbeit möchte ich einen Beitrag dazu leisten, CAR-T-Zell-Therapien sicherer und effektiver zu machen.

Die CAR-T-Zell-Therapie und das Forschungsvorhaben
Seit August 2018 sind bereits erste Behandlungen mit sogenannten CAR-T-Zellen bei bestimmten Leukämien und Lymphomen in Europa zugelassen. Dabei handelt es sich um körpereigene, gentechnisch veränderte Abwehrzellen (T-Zellen). „CAR“ steht für die Abkürzung chimärer Antigenrezeptor. Die künstlich hergestellte Erbinformation für den CAR wird in die T-Zelle eingebracht und erscheint auf deren Oberfläche. Dieser Antigenrezeptor zielt auf ein bestimmtes Antigen auf den Tumorzellen (z.B. CD19). Durch die Bindung an diese Zielstruktur werden die CAR T-Zellen aktiviert und können die Tumorzellen abtöten. Diese Therapie wird mit einigem Erfolg in Situationen eingesetzt, in denen herkömmliche Krebstherapien nicht geholfen haben. Dennoch kommt es bei einem Teil der behandelten Patienten zu einem Rückfall. Lukas Schönauer untersucht im Rahmen seines Stipendiums molekulare Mechanismen, die eine Rolle bei der Differenzierung der CAR-T-Zellen spielen, um deren Wirksamkeit gegen Tumorzellen langfristig aufrechtzuerhalten und gleichzeitig deren Verträglichkeit zu verbessern. Sein Forschungsprojekt trägt den Titel: „Verbesserung der Antitumor-Wirksamkeit von CD19-spezifischen CAR-T-Zellen durch Beschreibung der Rolle von Schlüsseltranskriptionsfaktoren.“

Das José Carreras-GPOH-Promotionsstipendium
Das José Carreras-GPOH-Promotionsstipendium ermöglicht Doktorandinnen und Doktoranden ein Jahr ausschließlich am eigenen Forschungsprojekt zu arbeiten. Alle Anträge für ein Stipendium werden vom Wissenschaftlichen Beirat der DJCLS und Gutachtern der GPOH geprüft sowie anschließend vom Vorstand der José Carreras Leukämie-Stiftung ausgewählt. Gefördert werden seit 2016 jährlich bis zu zehn Nachwuchswissenschaftler mit monatlich 800 Euro über zwölf Monate. Zusätzlich können projektbezogene Reisekosten von bis zu 400 Euro zur Verfügung gestellt werden. Für das José Carreras-GPOH-Promotionsstipendium und weitere Stipendienprogramme für den forschenden Nachwuchs hat die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung bislang über 14 Millionen Euro bereitgestellt. Die jeweiligen Ausschreibungsunterlagen sind auf der Webseite der Stiftung unter https://www.carreras-stiftung.de/antragstellung/ hinterlegt.

GPHO-2022-BLOG
Lukas Schönauer, neuer Promotionsstipendiat der DJCLS-GPHO

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